Die Antarktisstation Georg Forster

Die Geschichte der Station begann im Jahr 1976, allerdings nicht als eigenständige Station unter ihrem späteren Namen.

Seit den 50iger Jahren nahmen Wissenschaftler der DDR an den regelmäßifg stattfindenden sowjetischen Antarktisexpeditionen (SAE) teil. Mit zunehmender Ausweitung des wissenschaftlichen Programms war es dann erfordrlich, an geeigneter Stelle mit einer eigenen Station diese Aufgaben anzugehen. Diese blieb aber bis zum Jahr 1987 immer noch Teil der jeweiligen SAE. Als Standort wurde die Schirmacher Oase in der Ostantarktis gewählt (71° Süd, 12° Ost). Dort befand sich bereits die sowjetische Station Novolasarewskaja (Neulasarew), in deren Nähe die deutsche Station errichtet werden sollte.

Der Aufbau der Station warf etliche Probleme auf. Die Anlandungsstelle am Schelfeis war erst gegen Ende des antarktischen Sommers Anfang März erreichbar, sodass bis zum Wintereinbruch nur etwa zwei Monate Zeit blieben, eine lebensfähige Station zu errichten. Aus diesem Grund entschloß man sich, die Station aus auf Schlitten stehenden Containern aufzubauen, die dann nur noch durch entsprechenden Flure vor Ort verbunden werden mußten. Die Container wurden zu hause mit allen erforderlichen Einrichtungen vorgefertigt, so daß sie vor Ort dann sofort für die Unterbringung nutzbar waren..

Die Verladung der Container, Transportschlitten und sonstiger Materialien erfolgte im Herbst 1975. Es wurde folgende Ausrüstung mitgeführt:

- 8 Transportschlitten
- 3 Lastschlitten
- 2 Kettenschlepper T100
- 2 Dieselaggregate
- 10 m³ Bauholz
Insgesamzt wurden 150 t Ausrüstung verladen.

Die Anlandung am Kap Ostry erfolgte am 6. Februar 1976.
Der Transport zur Oase gestaltete sich als sehr schwierig, da wegen des im Sommer auch in den Küstenregionen der Antarktis herrschenden Tauwetters die Trasse nur schwer passierbar war. Die Fahrt über die 120 km bis zum Ziel dauerte 52 Stunden.

Als Standort für die Station wurde ein Gebiet etwa 800 m von der sowjetischen Station entfernt gefunden. Ausschlaggebend war, daß man sich im felsigen Oasengebiet dicht am Eisrand befand, da die Kettenfahrzeuge für Fahrten über den steinigen Untergrund nicht gut geeignet waren. Ebenso durfte der Abstand zur sowjetischen Station nicht zu groß sein, da die Versorgung (Essen, Wäschewaschen usw.) dort erfolgte.
Der Aufbau der Station verlief, wenn auch mit den üblichen Schwierigkeiten, wenn man unter Expeditionsbedingungen arbeitet, planmäßig. Am 21.4.1976 erfolgte die offizielle Eröffung der Station. Einen eigenen Namen hatte diese aber nicht, da sie offiziell, wie bereits erwähnt, ein Teil der jeweiligen SAE war.

An der ersten Überwinterung nahmen folgende Personen teil (alphabetische Reihenfolge):

- Hans Fischer
- Hartwig Gernandt
- Werner Passehl
- Wolfgang Probst
- Günter Stoof
- Wolfgang Teschner



Grundriß der Station

Die Station "Georg Forster"

Weg von der Küste zur Oase

Die Angaben zum Aufbau der Station, zur ersten Überwinterung, der Stationsgrundriß und die Route zur Schirmacher-Oase wurden folgender Quelle entnommen:
Hartwig Gernandt, "Erlebnis Antarktis", transpress-Verlag,1984