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14.12.88 (431)
Das Wetter war heute zeitweilig wieder saumäßig. Vormittags ging es noch. Wir schleppten mit der Raupe den Kran und den defekten MTLB hoch. Morgen will ich den Kran zur Probe mal laufen lassen. Hoffentlich funktioniert alles. Bei den Fahrten mit dem Traktor räumten wir auch gleich noch einen Weg. Nach dem Mittagessen war das Wetter so schlecht, dass wir uns einen kleinen Mittagsschlaf bis 15.00 Uhr gönnten. Anaschließend wechselte ich den Anlasser an Aggregat "D". Tomas wechselte einen Öl- und einen Wasserschlauch aus. Da er länger zu tun hatte, machte ich an der ATT weiter, befestigte Kabel, baute das Funkgerät ein, spannte Keilriemen nach und räumte auf. Anschließend füllten wir noch unser restliches Öl auf, ca. 100 l Reserve haben wir. Die ATT ist bis auf eine kleine noch zu befestigende Bodenplatte fertig und für mich erledigt. Den Rest muss Thomas allein erledigen, ausgenommen beladen und betanken. Volker hat den Transistor in den Blitz eingelötet, leider ohne den rechten Erfolg. Es fehlen Unterlagen zum Prüfen.
15.12.88 (432)
Da das Wetter sehr gut war und Thomas Nachtschicht hatte, konnte ich endlich mal wieder schweißen. Zuerst brannte ich das alte Gestell vom Eisenlager auseinander, anschließend ein 50-mm-Rundeisen in drei Teile. Weiterhin baute ich noch Vorstecker für die ATT. Das ganze Zeug schaffte ich auch noch weg hinter den Burgwall. Bevor ich schweißen konnte, musste ich noch einen Adapter von 16-A-Stecker auf 32-A-Stecker bauen und die Kabel neu verlegen. Und ich probierte natürlich den Kran aus, nachdem ich wieder Öl in die Hydraulikanlage gefüllt hatte. Alles funktionierte reibungslos. Auch die Tür brachte ich soweit in Ordnung, dass sie sich wieder öffnen ließ. Abends ging ich bereits um 21.00 Uhr schlafen.
16.12.88 (433)
Vormittags gab es wieder Schweißarbeiten. Ich reparierter den kleinen Schlitten. Dann kam noch der Wasserwagen. Er benutzte den Weg unten herum und kam ohne Traktor durch. Damit war der Vormittag gelaufen. Da sich das Wetter verschlechterte, genehmigte ich mir einen kleinen Mittagsschlaf. Nachmittags ging dann die Aufregung los, dass die Leute im Domick den MTLB nicht starten konnten. Die Batterien sollten runter sein. Wir machten schon Pläne, wie wir sie mit der ATT zurückbringen sollten. Gegen 18.30 Uhr lief der MTLB dann doch und wir brauchten nicht los. Abends ist jetzt eine Weinprobe angesetzt.
17.12.88 (434)
Die Weinprobe war ziemlich ausgedehnt. Der Wein schmeckte und die Folgen am heutigen Morgen waren gering. Die Arbeit konnte also ihren normalen Verlauf nehmen. Vormittags begann ich mit dem Getriebeausbau am zweiten MTLB. Es gab einige Schwierigkeiten, aber dann kam ich gut voran. Thomas und Arthur beschäftigten sich mit der ATT. Vormittags teilte mir dann Rudi noch mit, dass ich morgen mit den Magnetikern nach Dagshin Gangotri fahren soll, um ein noch dort stehendes Gerät abzuholen. Also machte ich mich nach dem Mittagessen über den anderen MTLB her. Die Lichtmaschine lud nicht (durchgescheuertes Kabel), ein Keilriemen fehlte und die Vorwärmanlage lief nicht. Arthur hatte auch schon Schwierigkeiten gehabt, den Fehler aber nicht gefunden. Am E-Motor war eine Feder zum Andrücken der Kohlen gebrochen und die Kohlen klemmten auch. Es war wieder eine mühselige Bauerei, da der Motor komplett ausgebaut werden musste und er sitzt wieder an einer sehr unzugänglichen Stelle. Es klappte aber. Nun muss ich nur noch ein paar Dinge für die Fahrt vorbereiten.
18.12.88 ( 435)
Die Fahrt nach Dagshin Gangotri fiel ins Wasser, und zwar im eigentlichen Sinn des Wortes. Wir starteten ca. 6.30 Uhr. Auf dem Eis floss kein Wasser. 4 km nach dem Start krachte es kurz und der MTLB brach durch das Eis in einen Retschka und saß fest. Über Funk riefen wir unsere ATT und suchten auch einen halbwegs vernünftigen Weg. Thomas fuhr leider geradeaus, wo er rechts hätte abbiegen müssen und saß auch voll drin. Jetzt fing das Wasser auch reichlich zu strömen an. Uns blieb nichts anderes übrig, als die SU-Station um Hilfe zu bitten. Die ersten Fußgänger von unserer Station kamen auch schon zum Fotografieren. Die zogen dann auch wieder ab. Gegen 13.00 Uhr kam dann die 85 mit langen Trossen. Der MTLB ließ sich leicht nach hinten rausziehen. Die ATT wurde vorn angekoppelt. Ich hatte gleich nachdem wir festsaßen die eigenen Trossen schon befestigt und vorn einen Balken untergelegt. Dann kam auch noch die 10 mit Tolja, aber die 85 schaffte es allein. Ich saß in der ATT (in unserer) und half mit dem Motor. Es war eine wüste Berg- und Talfahrt durch ein paar Retschki, bis wir wieder festen Boden unter den "Füßen" hatten. Dann fuhren wir zurück zum verspäteten Mittagessen. Durch die starke Sonne sahen wir jetzt im Gesicht wie Indianer aus. Für Tolja und seine Leute leierte ich Rudi eine Flasche Schnaps aus dem Kreuz. Sie freuten sich sehr darüber. Nach dem Kaffeetrinken bereiteten wir weiter den Pochod vor, der morgen starten soll.
19.12.88 (436)
Ruhe ist in die Station eingekehrt, der Pochod ist weg. Der Stress war nicht gerade gering, denn organisatorisch lief nicht sehr viel. Ich half bei allem etwas mit. Früh reparierte ich noch einmal die Vorwärmanlage des MTLB. Wenn da was nicht läuft, wird immer nur probiert und nicht über die Ursachen nachgedacht. Der Fehler war eine zerstörte Düse. Nachmittags warf ich den Traktor an und fuhr die ganze Kistenparade für den Pochod runter. Da Thomas das Zusammenkoppeln der beiden Schlitten nicht packte, schob ich sie mit dem Traktor zurecht. Er fährt noch ohne Gefühl und lässt sich von anderen auch nichts sagen. Das war auch der Grund, weshalb er sich gestern festgefahren hatte. Arthur hatte den richtigen Weg gezeigt, er hatte aber nicht auf ihn gehört Abends beschäftigte ich mich noch mit den Weinballons. Kirschwein wurde angesetzt.
20.12.88 (437)
Wieder ein Tag rum mit herrlichem Sommerwetter. Jetzt habe ich wieder die Ruhe, die ich zum Arbeiten benötige. Heute war der MTLB dran und die kleinen Dinge wie Ölwechsel und Umschalten. Das Getriebe hab ich jetzt draußen auf dem Hänger zu liegen. Auseinanderbauen werde ich es in der Garage der SU-Station., da es mir auf der Straße zu schmutzig dazu ist. Wahrscheinlich werde ich übermorgen rüberfahren. Von Günther bekam ich heute ein Telegramm über die SU-Station. Er braucht noch ein paar Bilder. Das Antworttelegramm ist auch schon fertig. Günther will zur 4. AE wieder runter. Der Nachtschlaf ist jetzt oft gestört, da Norbert und Andreas die ganze Nacht hindurch messen und auf dem Dach herumtrampeln. Aber auch das ist bald überstanden. In der Banja war ich heute nach dem Abendessen.
21.12.88 (438)
Das herrliche Sommerwetter setzt sich fort. Da macht das Arbeiten wieder richtig Spaß. Heute habe ich alles überflüssige vom Getriebe abgebaut und alles zum Öffnen vorbereitet. Zum Abendbrot bin ich mit dem Traktor und Hänger gefahren. Das Getriebe steht jetzt in der Garage und wartet auf den morgigen Tag. Kurz vor dem Abendessen kamen Tolja und Sergej, um mir zu sagen, dass sie noch mit dem Kran kommen, um die Container aufzuladen. Ich holte mit dem Traktor den Schlitten rein und sortierte die Bohlen, auf denen die Container stehen. Nach dem Mittagessen luden wir die Container auf den Schlitten. Ich musste immer über den Kranarm auf die Container klettern, um sie anzuhängen. Machte wieder viel Spaß. Abends Lagerfeuer und Weinprobe. Der Wein in meinem Zimmer gärt so stark, dass es eine echte Geräuschbelästigung ist. Nach letzten Gerüchten aus der SU-Station fahren wir alle mit dem Schiff, da die Flugzeuge nicht kommen. Sie werden in Armenien benötigt. Es ist jetzt 1.25 Uhr. Der Wein war sehr gut. Ich habe das Tagebuch noch einmal hervorgeholt. Die alten Bänder lagen noch einmal auf. Ich war wieder mal auf der sentimentalen Tour.
22.12.88 (439)
Heute habe ich in der SU-Station das Getriebe auseinandergenommen. Wie von mir vermutet, ist das Planetengetriebe total hin. Die Planeten sind total zerstört, das Planetenrad unrund und aus dem Sonnenrad Zähne ausgebrochen. Wir werden jetzt versuchen, mit dem Flugzeug Teile zu bekommen. Ich werde das Gehäuse etwas säubern und notdürftig zusammensetzen und dann in die Station zurückbringen. Ich musste mir natürlich auch schnell wieder einen Abzieher bauen. Wurde ein kleines Meisterstück und hat hervorragend funktioniert.
23.12.88 (440)
Der Vorweihnachtstag war ein Arbeitstag wie jeder andere. Ich hatte noch in der SU-Station mit dem Getriebe zu tun. Es war unmöglich, die feinen Metallspäne aus den Bauteilen herauszubekommen. Ich musste alles in jedes Einzelteil zerlegen und reinigen. Mindestens ein Lager sitzt noch fest. Da eine Reparatur hier unmöglich ist, baute ich wieder alles zusammen. Schirschow hat uns angeboten, ein Getriebe aus Leningrad einzufliegen. Über Funk sprach ich mit Rudi darüber. Die entscheidende Frage ist der Preis. Mal sehn, ob ich ihn herausbekomme. Habe heute auch noch die Spritabrechnung für Dezember gemacht und von Gerald schreiben lassen. Weihnachtsstimmung kommt kaum auf. Claus hatte wieder Ärger mit seinen Köchen. Offensichtlich hatte er seine freien Tage nicht richtig abgesprochen. Ich habe heute auch noch die DES gesäubert und die Werkstatt aufgeräumt, ebenso mein Zimmer. Ein bisschen soll man merken, dass Weihnachten ist.
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